Sollen wir weinen, dürfen wir lachen? Ist die Musik lustig oder nicht vielmehr tieftraurig? Überwiegt der Wohlklang oder das stimmige Durcheinander? Das Konzert „Klezmer. Tov!“ in der Gothaer Stadthalle war ein bewegender großer Bogen zwischen Mitgefühl, Tanz und unbändiger Ausdruckskraft. Im Mittelpunkt der Klarinettist Helmut Eisel. Er entlockte seiner Bassklarinette die tiefsten Seelenregungen, die die jüdische Klezmermusik charakterisiert. Dabei ist er gleichermaßen begnadeter Solist und kluger Komponist. – Im zweiten Teil des Abends ging es nicht weniger vielseitig zu. Chefdirigent Markus Huber hatte sichtlich Freude daran, die drei weitgehend unbekannten Kompositionen vorzustellen, Hörhinweise zu geben und dann unser Orchester mit viel Schwung und Energie zu leiten. Langer und herzlicher Beifall des Publikums zeigten, wie gut man es verstanden hatte, die Musik als verbindende Kraft für ein friedliches Miteinander zu erleben.
Heute Abend um 19.30 Uhr kann man das Konzert noch einmal im Landestheater in Eisenach hören.

Alle Fotos: Bernd Seydel