A5 Bodorová und Smetana – Triumph des Klangs
Einführung: 18:45 Uhr
DIRIGENT Charles Olivieri-Munroe
KONTRABASS Roman Patkoló – Artist in Residence 2024/25
SYLVIE BODOROVÁ Suite aus der Oper „Quo vadis“ – Uraufführung
SYLVIE BODOROVÁ Konzert für Kontrabass und Orchester – „Il trionfo del Basso“ – Uraufführung
BEDŘICH SMETANA Má vlast [Mein Vaterland] – Sechs Sinfonische Dichtungen JB 1:112
Glanzvolles Böhmen! Ein Land mit einer reichen musikalischen Tradition, das im Laufe der Geschichte zahlreiche exzellente Komponisten hervorgebracht hat, die die Welt der klassischen Musik nachhaltig geprägt haben. Dort, wo die volkstümlichen Melodien vergangener Jahrhunderte bis heute allgegenwärtig zu sein scheinen, entstanden einige der größten Meisterwerke der Musikgeschichte – in den malerischen Tälern und auf den Hügeln Böhmens hallen bis heute die Harmonien vergangener Epochen wider. Denkt man an Böhmen, so ist diese Region Tschechiens unzweifelhaft mit Komponisten wie Bedřich Smetana und Antonín Dvořák verbunden; ihre Werke spiegeln die Landschaft Böhmens wider, als ob sie mit den Flüssen, Wäldern und Bergen selbst in Harmonie schwingen. Ihre Musik ist wie ein Spaziergang über die üppigen Wiesen, wie ein Tanz entlang der Ufer der Moldau und bei aufmerksamem Lauschen vermag man sogar ein Flüstern der Legenden zu vernehmen, die sich in alten Gemäuern verbergen. Bedřich Smetanas Tongemälde „Má vlast“ [Mein Vaterland] kann wahrlich als Nationalepos Böhmens angesehen werden. Entstanden ist der Zyklus in einer Zeit des sich entwickelnden Nationalbewusstseins: Bereits nach den ersten Aufführungen wurde „Má vlast“ als politische Stellungnahme empfunden, als ein Aufbegehren gegen das, was die tschechische Bevölkerungsmehrheit als österreichische Fremdherrschaft empfand. Doch trotz aller politischen Interpretationen imponiert bei diesen Sinfonischen Dichtungen eines: die pure schwelgerische Ästhetik. Sie sind ein Geschenk an die Menschheit! Die Budweiser Komponistin Sylvie Bodorová zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Komponistinnen ihrer Generation. Sie verfügt über umfassende Kenntnisse in den Kompositionstechniken des 20. Jahrhunderts, beschäftigt sich intensiv mit der sog. „Polnischen Schule“ und lässt in ihren Werken verschiedene slawisch-russische Klangelemente mit Balkanrhythmen verschmelzen – ihr derzeitiger Kompositionsstil lässt sich vor allem dem Neo-Expressionismus zuordnen, in dem auch elektronische Elemente Verwendung finden – so auch in ihrer 2023 uraufgeführten Oper „Quo vadis“, in der Klangansätze Schostakowitschs, Janáčeks und Chatschaturjans durchschimmern. „Ich möchte meinen Zuhörern Schönheit schenken und sie an den Wundern der Schöpfung teilhaben lassen. Musik ist das größte Geschenk – sie ist immer bei uns, wenn wir sie brauchen.“ Die Förderung von Ausnahme-Instrumentalisten ist Sylvie Bodorová von jeher eine Herzensangelegenheit; ihr Kontrabasskonzert „Il trionfo del Basso“ widmet sie dem Kontrabass-Virtuosen Roman Patkoló, der dieses Werk in Gotha und Eisenach zur Uraufführung bringen wird.