7.SiKo Schubert, Rota und Strauss – Bella Italia!
Einführung: 18:45 Uhr
DIRIGENT Markus Huber
KONTRABASS Roman Patkoló – Artist in Residence 2024/25
FRANZ SCHUBERT Ouvertüre im italienischen Stil C-Dur D 591
NINO ROTA Divertimento concertante für Kontrabass und Orchester
RICHARD STRAUSS „Aus Italien“ – Sinfonische Fantasie G-Dur op. 16; TrV 147
Che bella panorama! Die italienische Landschaft und Kultur haben seit Jahrhunderten eine faszinierende Wirkung auf Komponisten aus aller Welt ausgeübt. Die majestätischen Berge, die malerischen Küsten, die üppigen Weinberge und idyllischen Dörfer spiegeln eine Aura der Schönheit und des romantischen Flairs wider. Diese landschaftliche Vielfalt und Ästhetik haben Komponisten wie Mendelssohn Bartholdy, Wagner, Liszt, Berlioz und Tschaikowski dazu inspiriert, ihre Emotionen und Gedanken in musikalischen Meisterwerken einzufangen. Italien wurde gewissermaßen zu einem Sehnsuchtsort für viele Komponisten, die ihre Musik mit der romantischen Landschaft und dem temperamentvollen Lebensstil Italiens verbanden. Weniger bekannt ist allerdings, dass auch Richard Strauss in seiner kompositorischen Frühphase Italien bereiste und eine sinfonische Dichtung „Aus Italien“ op. 16 schrieb, sein erstes Werk programmmusikalischer Art: „Ich habe nie so recht an eine Anregung durch Naturschönheiten geglaubt, in den römischen Ruinen bin ich eines Besseren belehrt worden, da kamen die Gedanken nur so geflogen.“ Unter dem Einfluss Gioacchino Rossinis, dessen Opern „Tancredi“, „La gazza ladra“ und „L’italiana in Algeri“ in Wien sehr beliebt waren, komponierte Schubert im November 1817 eine „Ouvertüre im italienischen Stile” für Orchester (D 591), die im Gasthof „Zum Römischen Kaiser“ uraufgeführt wurde. Erstmals erlebte Schubert mit dieser für Österreich neuartigen, grenzgängerischen Kompositionsweise breite Beachtung sowie die Anerkennung der gefürchteten Wiener Musikkritiker. In der Musik der Moderne allerdings haben es kompositorische, vor allem aber genreübergreifende Grenzgänger wahrlich schwer – oft herrscht Skepsis all jenen gegenüber, die nicht ausschließlich die hehre Erhabenheit der Tonkunst hochhalten, sondern sich ihre Meriten etwa durch Filmmusiken verdient haben. Exemplarisch hierfür steht der Italiener Nino Rota: Berühmt wurde er durch seine mehr als 150 Filmmusiken, etwa zu „La dolce vita“, „Tod auf dem Nil“, „Der Graf von Monte Christo“ und „8 ½“ von Federico Fellini, „Der Leopard“ von Luchino Visconti sowie „Der Pate“ von Francis Ford Coppola. Rota selbst verstand sich jedoch als klassischer Komponist, der auch Filmmusik schrieb. Das „Divertimento concertante“ zählt den anspruchsvollsten Werken der Kontrabass-Konzertliteratur und fordert dem Solisten virtuoses spieltechnisches Können ab. Rota setzt den Kontrabass dabei gekonnt und humorvoll in Szene und changiert zwischen unerwarteten Überraschungstönen, einem burlesken Marsch sowie einem wirbelndem „Rausschmeißer“ – ein musikalisches Abenteuer für alle Sinne!